Wie funktioniert gute Klimakommunikation?

So langsam wird klar, dass die rein faktenbasierte Kommunikation über den Klimawandel nicht dazu führt, dass alle Akteur:innen alles dafür tun, ihn aufzuhalten.

Woran liegt das?

Die Themen sind abstrakt. Wer kann sich bitte wirklich was unter 1,5 Grad Erderwärmung vorstellen?
Klimafolgen scheinen erst mal weit weg. Was interessiert mich die Antarktis oder der Eisbär auf der einsamen Eisscholle? In der Regel werde ich nach einem kurzen Betroffenheitsmoment von meinem eigenen Alltag viel zu schnell wieder aufgefressen und abgelenkt. Die Frage ist auch: wie kann ich denn mit meinem Handeln Einfluss auf das Leben des Eisbären nehmen?

Was braucht es also, damit wir ins Handeln kommen?

Hierzu lohnt ein Blick in die Umweltpsychologie. 

Wir müssen das Abstrakte konkret machen. Was heißt ein Grad mehr für meine Region, für meine Stadt, für mein konkretes Leben oder das meiner Kinder? Welche Klimawandelfolgen sehen wir jetzt schon in Deutschland? 


Faktenwissen beziehungsweise Problemwissen alleine reichen nicht aus, damit Menschen ihre Lebensweisen ändern. Es geht aber auch nicht ohne. Die Kombination von Problemwissen und Handlungswissen ist entscheidend. Nur wer seine Handlungsoptionen kennt und somit auch Selbstwirksamkeit verspürt, ist in der Lage sein Verhalten zu ändern. Wir brauchen also konkrete Handlungsoptionen, die die Selbstwirksamkeit der einzelnen Akteur:innen stärken. Wie kann ich meinem CO2-Fußabdruck verringern? Welchen Effekt hat es, wenn ich ab sofort nur noch 1x pro Woche Fleisch oder Fisch esse? Macht es überhaupt einen Unterschied? 


Wir müssen aufhören, nur noch über die Katastrophe zu berichten. Wir brauchen positive Geschichten und Vorbilder, die uns motivieren und inspirieren, uns und unsere Erde zu schützen. Die uns mit Spaß und Positivität raus aus der Lähmung und Visionslosigkeit holen, in die uns der bisherige Umgang mit dem Thema hinein versetzt hat. Positive Emotionen fördern Kreativität, helfen uns also neue Lösungen zu finden und motivieren zu handeln. Negative Emotionen dagegen können Frust, Ohnmacht und Verdrängung auslösen. 


Es gibt nicht DIE eine Lösung. Gute Kommunikationsstrategien sind auf eine bestimmte, im Idealfall gut eingegrenzte, Zielgruppe ausgerichtet. Je mehr Informationen über Ihre Zielgruppe bekannt sind, desto effektiver können Kommunikationsmaßnahmen gestaltet werden. Welche Einstellungen und Werte hat Ihre Zielgruppe? Welche Gewohnheiten?