Nachhaltigkeit glaubhaft kommunizieren
Es gibt zahlreiche Gründe, warum Sie zu den Nachhaltigkeitsaktivitäten in Ihrem Unternehmen nicht schweigen sollten: Ihre Zielgruppen und Kund:innen sind längst soweit und erwarten von Unternehmen, dass sie Verantwortung übernehmen. Mitarbeitende und zukünftige Arbeitnehmer:innen haben ähnliche Erwartungen an Sie als Arbeitgeber:in.
Aber wie gelingt gute Nachhaltigkeitskommunikation? Wie kommunizieren Sie die Nachhaltigkeitsaktivitäten Ihres Unternehmens glaubhaft?
Zuallererst: Grundlage einer erfolgreichen Nachhaltigkeitskommunikation sind die Nachhaltigkeitsaktivitäten und die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Diese Strategie muss von allen Beteiligten mitgetragen werden und fest in die Unternehmensstrukturen und Prozesse eingegliedert sein. Sie haben eine Strategie und auch bereits Maßnahmen umgesetzt? Wunderbar. Hier erfahren Sie, wie Sie erfolgreich über Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen kommunizieren.
1. Vorbereitung
Eigentlich selbstverständlich, aber leider nicht immer konsequent umgesetzt: die Analyse der Zielgruppe. Nur wer weiß, was Kund*innen und solche, die es werden sollen, antreibt, kann zielgerichtet kommunizieren. Wenn Sie die Werte, Einstellungen und Herausforderungen Ihrer Zielgruppen kennen, können Sie diese direkt adressieren. Studien bieten Orientierung, beziehen sich aber meistens auf die breite Öffentlichkeit. Sie sollten sie also unbedingt für Ihre jeweilige Zielgruppe einordnen.
2. Glaubwürdigkeit und Authentizität
Ihre Nachhaltigkeitskommunikation muss lückenlos zu den Nachhaltigkeitsaktivitäten des Unternehmens passen, denn das schafft auf Dauer Glaubwürdigkeit. Wenn Verbraucher:innen sehen, dass das, was Sie kommunizieren, auch umgesetzt wird, steigen Vertrauen und Loyalität. Heutzutage ist es einfacher denn je, das Engagement von Unternehmen zu überprüfen. Verbraucher:innen möchten sehen, ob Sie es als Unternehmen ernst meinen. Also zeigen Sie, dass Sie es ernst meinen. Stehen Sie zu Ihren Worten und seien Sie ehrlich.
Genauso wichtig sind die Menschen, also diejenigen, die in der Öffentlichkeit mit dem Unternehmen in Verbindung gebracht werden: Mitarbeitende, Geschäftsführung, Gründer:innen (auch denkbar: Influencer:innen).
- Wie kommuniziert die Geschäftsführung auf dem eigenen LinkedIn-Account oder dem Instagram-Profil?
- Verkörpert die Chefin das Thema Nachhaltigkeit – sowohl nach innen als auch nach außen?
- Gibt es Mitarbeitende, die als Sprachrohr fungieren können, weil sie die Werte des Unternehmens selbst leben und dies auch öffentlich zeigen möchten, also beispielsweise in Vorträgen auf Konferenzen oder mit entsprechender Präsenz in den Medien?
3. Mut und Transparenz
Verstehen Sie Nachhaltigkeit als eine (Lern-)Reise, die nie abgeschlossen sein wird und kommunizieren Sie ganz offen Herausforderungen und Rückschläge, die es auf jeden Fall geben wird. Auch das schafft Vertrauen bei Ihren Kundinnen und Kunden. Es kann sogar eine Chance sein, ihre Zeilgruppen am Lösungsfindungsprozess zu beteiligen. Eine offenen Kommunikation über Probleme und vielleicht sogar Fehler, aus denen Sie Rückschlüsse ziehen, macht Sie außerdem gegenüber Kritiker:innen weniger angreifbar.
4. Dialogbereitschaft
Nachhaltigkeitskommunikation sollte vor allem eines nicht sein – einseitig! Ermöglichen Sie einen Dialog auf Augenhöhe mit Verbraucher:innen und Nutzer:innen, aber auch mit Mitarbeitenden, also nach innen gerichtet.
Mit der eigenen Zielgruppe in den Dialog zu gehen ist dank Social Media heute so einfach wie nie. Auch wenn ein offener Dialog auch Kontrollverlust bedeutet, entziehen Sie sich nicht der Diskussion – denn sie findet so oder so statt – im schlimmsten Fall ohne Sie.
5. Fokus
Nachhaltigkeitsthemen sind sehr komplex und somit werden es Ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten ebenfalls sein. Dies kann bedeuten, dass sich nicht alle Aktivitäten für die externe Kommunikation eignen. Überlegen Sie, welche Inhalte für Ihre Zielgruppen relevant sind, für Endverbraucher*innen sind das Informationen, die einen direkten Bezug zu deren Alltag haben.
Nachhaltigkeitskommunikation ist nicht schwer, solange Sie es ernst meinen und Nachhaltigkeit ganzheitlich in Ihrem Unternehmen verankert haben. Beginnen Sie damit am besten jetzt gleich und berichten Sie von Ihren Vorhaben und Anstrengungen. Verstehen Sie Nachhaltigkeit als ein Prozess, Sie werden nie ganz fertig sein und niemals alles wissen. Es gibt sehr viel zu lernen, aber genau das ist die große Chance für Sie und Ihr Unternehmen.